Ich bin Klassenvorständin einer ersten Klasse an einer Wiener Mittelschule. Unlängst habe ich mit den zwei externen Mediator*innen, die meine Klasse die letzten Monate über begleitet haben, ein Abschlussgespräch geführt. „Noch nie haben wir eine Gruppe gesehen, wo der Unterschied zwischen Anfang und Ende des Miteinanderarbeitens so groß war. Wir sind beeindruckt!“, bekam ich von ihnen zu hören. Ich war mindestens genauso beeindruckt, vor allem bekam ich in diesem Gespräch noch etwas Unglaubliches zu hören. Aber dazu später. Erst: Wie hat alles begonnen?
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Jeden Montag beginnt eine neue Schulwoche, eine Woche voller Chancen und Möglichkeiten. Und doch ist es oftmals nur eine weitere ungenutzte Zeitspanne, die nach Schema F durchgestanden wird.
WeiterlesenSchulmobbing – Schuldzuweisung ist keine Ursachenbekämpfung
In einer Wiener HTL kommt es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen einem Lehrer und einem Schüler. Der Lehrer spuckt den Schüler an, Mitschüler*innen filmen die Szene und stellen sie ins Internet. Die Aufregung um diesen Zwischenfall ist groß, und das zurecht. Nun stehen die Konsequenzen für alle Beteiligten im Zentrum der Debatte. Entlassung, Suspendierung und Erziehungscamps werden von einzelnen Parteien gefordert.
Weiterlesen„Ich bin dumm“ – Warum wir eine gemeinsame Unterstufe brauchen
Gedanken über das System an sich.
Ein ganz normaler Dienstag, eine ganz normale Mathematikstunde in einer vierten Klasse. Dem Diktat des Lehrplans folgend, widme ich mich den Verhältnisgleichungen. Ich versuche das Wort Verhältnis anhand anderer Verhältnisse zu verdeutlichen, wie zum Beispiel des Torverhältnisses oder des Mischungsverhältnisses von Himbeersirup. Ein Blick in die Augen der Schüler*innen lässt mich erahnen, dass meine Botschaft angekommen ist.
Im falschen Beruf – ein Einzelfall?
Der Fall einer Wiener Mathematiklehrerin, die Schüler*innen systematisch erniedrigt, beleidigt und psychisch unter Druck gesetzt haben soll, schlägt seit einigen Tagen große Wellen. Das hätte er schon vor mindestens sechs Jahren tun sollen, denn die Vorwürfe reichen zumindest bis ins Jahr 2013 zurück. Sogar davor gab es schon Beschwerden und Versuche, etwas gegen das Verhalten der Lehrerin zu unternehmen.
Der Fall sollte zum Anlass genommen werden, ernsthaft über einige Grundsätze des Lehrer*innendaseins zu diskutieren:
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