Schlagwortarchiv für: #KIinderschule

Lesezeit: 4 Minuten

KI im Lehramtsstudium

Das mag jetzt vielleicht etwas bequem klingen, aber für mich fühlt es sich irgendwie befremdlich an zu sagen, dass ich noch ohne Künstliche Intelligenz (KI) maturiert habe. Ich will das keineswegs als eine besondere Leistung darstellen – immerhin war und ist es die Norm – aber ich kann nicht leugnen, dass ich heute für viele Aufgaben, die ich damals erledigt habe, KI nutze. Und das, obwohl ich erst vor drei Jahren maturiert habe. Ich bin also noch nicht lange aus der Schule raus und habe trotzdem keine Vorstellung davon, wie es sich aus Schüler*innen-Perspektive anfühlt, KI im Schulalltag zu verwenden. Ein deutliches Zeichen dafür, wie rasant sich diese Technologie entwickelt.

Was ich überhaupt zum Thema sagen kann

Den Artikel wollte ich mit der Intention schreiben, zu zeigen, wie oder auch ob KI im Lehramtsstudium seinen Platz findet und wie wir uns damit beschäftigen. Mir wurde nur sehr schnell bewusst, dass ich dazu so viel gar nicht zu sagen habe. Und nicht deswegen, weil ich mit KI nichts am Hut habe und es nie verwende – denn wenn wir ehrlich sind, wer kann das schon sagen? – sondern deswegen, weil ich mich absolut unwissend in diesem Bereich fühle und keine Halbwahrheiten oder Spekulationen verbreiten möchte. Mein Fazit: Ich kann euch erzählen, wie ich KI im Studium verwende, wie und ob es in Lehrveranstaltungen stattfindet und wie meine Gedanken diesbezüglich zu meinem späteren Berufsleben aussehen. Darüber zu urteilen, was das dann für die Allgemeinheit bedeutet und für unsere Zukunft, möchte ich aber nicht. Da es mit Sicherheit Studierende gibt, auch in meiner Studienrichtung, die sich mehr oder auch weniger intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und in manchen Punkten bestimmt andere Ansichten haben als ich.

Wie KI mein Studium beeinflusst

Zum ersten Mal interessant wurde KI für mich im Studium für Zusammenfassungen. Gerade in Geisteswissenschaften, in denen man sich viel Wissen durch Lesen und Lektüren aneignen muss, ist man um jede Hilfe froh, die einem dieses wöchentliche Lesen von Hunderten Seiten abnimmt. Und dabei merkt man schnell, ChatGPT kann wissenschaftlichen Inhalt ziemlich gut formulieren. Wieso also nicht für Formulierungen in Seminararbeiten verwenden und so den sprachlichen Standard der eigenen Arbeit etwas verbessern? Und dabei seine eigenen Kompetenzen noch zu stärken. Denn ja, ich bin der Meinung, dass wir von KI auch noch etwas lernen können. Und bei Formulierungen von wissenschaftlichen Texten, bzw. beim Formulieren der eigenen Meinung in einer fachlich angemessenen Sprache, habe ich das selbst gemerkt. Aufsätze, die zuvor ChatGPT für mich umformuliert und verbessert hat, schreibe ich mittlerweile schon selbst auf höherem sprachlichen Niveau und weiß nun auch in Diskussionen an der Uni, wie ich mich besser ausdrücke und meine Meinung auf den Punkt bringe.

Zu den Diskussionen an der Uni: Künstliche Intelligenz ist an den Unis präsent. Nur meiner Erfahrung nach eher im theoretischen Sinne. Wir führen in allen Fächern Diskussionen darüber, wie es die Wissenschaft oder unseren späteren Beruf beeinflusst. Wie wir KI aber „richtig“ verwenden oder wie wir damit umgehen, wenn Schüler*innen es tun, ist selten Thema. Wobei ich hier anmerken möchte, dass es natürlich auch Professor*innen gibt, die sich eingehender damit beschäftigen. Was wir alle tun sollten. Wir müssen alle lernen und das auch noch schnell. Dass es dabei schwerfällt, Schritt zu halten, oder manchmal gar unmöglich erscheint, ist vollkommen verständlich.

KI & Seminararbeiten – viele offene Fragen

Zum Thema Seminararbeiten: Mir darüber eine Meinung zu bilden, fällt mir ziemlich schwer. Ich bin der Ansicht, dass Seminararbeiten an der Uni die Aufgaben sind, bei denen man mit am meisten lernt. Weil man sich eingehend mit einem Diskurs beschäftigt und lernt, wissenschaftlich zu arbeiten. Nun ist aber jedem klar, dass gerade dort die Künstliche Intelligenz ziemlich viele Aufgaben erledigen kann. Und wenn man es schlau macht, das Ganze auch unbemerkt. Und genauso erlebe ich das zeitweise auch an der Uni. Sowohl Studierende als auch Professor*innen wissen, dass bei schriftlichen Arbeiten die KI ganz sicher verwendet wird. Und auch wenn es einzelne Vorgaben gibt und die Arbeit natürlich Eigenleistung sein soll, passiert sehr wenig bis gar nichts, wenn KI maßgeblich zur Erstellung beiträgt. Folglich werden auch hier – wie schon bei der VWA – Änderungen und Reformen nötig werden. Welche das sind, und ob diese gut oder schlecht sind, kann ich hier nicht beurteilen oder darüber spekulieren. Da ich zwar der Meinung bin, dass Seminararbeiten sehr wichtig an Unis sind, die KI in dem Bereich aber nicht mehr wegzudenken sein wird und somit die Effizienz des Ganzen auch in Frage gestellt wird.

Mein Fazit

Ich und viele andere verwenden KI im Studium und werden es auch in Zukunft tun. Mit mehr Wissen über die Thematik könnten wir (oder besser gesagt ich) vielleicht sogar noch effizienter einsetzen – auch später im Beruf. Ob auf die richtige Weise, kann man diskutieren. Klar ist, dass KI uns einiges erleichtert, uns sprachlich weiterbringen und neue Möglichkeiten eröffnen kann. Doch gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, herauszufinden, wie wir damit umgehen – sowohl für uns selbst als auch für unsere Schüler*innen.

Was mir aus all diesen Überlegungen bleibt, ist vor allem die Erkenntnis, wie schnell sich diese Technologie entwickelt und wie wenig wir manchmal hinterherkommen. Das ist weder gut noch schlecht – es ist einfach eine Realität, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Und vielleicht ist genau das der Punkt: KI verändert unser Studium, unsere Arbeitsweise und unsere Perspektiven. Wie genau das in Zukunft aussehen wird, bleibt offen. Aber dass wir lernen müssen, mit ihr zu arbeiten, anstatt gegen sie, ist wohl unumgänglich.

Die Autorin ist Lehramtsstudentin an der Uni Wien.

Lesezeit: 3 Minuten

Als ChatGPT im November 2022 in mein Leben trat, war ich überwältigt. 

Ich hatte Anfang der 2000er Jahre Texttechnologie studiert und mich mit annotierten Textmodellen beschäftigt – doch dieses LLM fühlte sich an wie Science-Fiction, die plötzlich Realität wurde. Die Zukunft war da, und ich mittendrin. Seit Stunde Null habe ich mich begeistert in die neuen Möglichkeiten gestürzt, Fortbildungen mit absurd vielen Teilnehmer:innen (700+!) besucht und schnell gemerkt: Hier entsteht etwas Großes. Ja, es gab Kritik – zu viel Stromverbrauch, Vorurteile in den Daten, ethische Bedenken – und ja, das stimmt alles. Aber eines ist klar: KI wird bleiben.  

Wer jetzt als Lehrkraft sagt: „Nein, brauche ich nicht, hatte ich noch nie!“, der oder die verpasst nicht nur die Chance, effizienter und professioneller zu arbeiten, sondern nimmt auch den Schüler:innen die Möglichkeit, den kritischen Umgang mit einem Tool zu lernen, das mächtiger ist, als wir es uns vielleicht wünschen. Und genau deshalb sollten wir es früh einführen – und sorgfältig hinterfragen.  

Aber wie nutzen wir KI-Tools mit Kindern, die offiziell erst ab 18 Jahren erlaubt sind?  

Nun, ähnlich wie bei Pornos ist auch hier die Prohibition eher Augenwischerei. Die Realität sieht so aus: Kinder nutzen KI – und das schon mit 11 oder 12 Jahren. Statt die Augen zu verschließen, sollten wir lieber sinnvolle Wege finden, sie dabei zu begleiten.  

Glücklicherweise gibt es datenschutzkonforme Alternativen, die speziell für den Bildungsbereich entwickelt wurden. Ein absoluter Geheimtipp ist die Plattform fobizz.com. Hier findet man eine ganze Palette von KI-Tools, die man als Lehrkraft bedenkenlos im Unterricht einsetzen kann. Von Bildgenerierung über Lehrassistenz bis hin zum Vokabeltrainer – hier ist für fast jedes Fach etwas dabei. Das Beste: Man kann die Tools für einen bestimmten Zeitraum freischalten und sogar die Prompts (also die Suchanfragen) und Ergebnisse der Schüler:innen einsehen. So wird KI-Nutzung zu begleitetem Lernen: gemeinsam diskutieren, hinterfragen, verbessern. Und das Ganze ist für Lehrkräfte bis zu einer bestimmten Nutzungsanzahl sogar kostenlos. Win-win!  

Mein persönlicher Favorit: fellofish.com (ehemals fiete.ai)  

Hinter diesem charmanten Namen verbirgt sich ein KI-basierter Korrekturassistent, entwickelt von Hendrik Haverkamp (Gymnasiallehrer) und Malte Hecht (Programmierer). Dieses Tool ist so gut, dass es bereits in einigen deutschen Bundesländern fester Bestandteil des Schulalltags ist.  

Mit fellofish kann man Aufgaben erstellen – entweder selbst oder aus Vorlagen –, Material hinzufügen und Feedbackkriterien festlegen. Die Schüler:innen können ihre Texte digital oder handschriftlich einreichen, und das Tool liefert detailliertes Feedback. Dieses Feedback kann sogar in einfacher Sprache oder in anderen Sprachen gegeben werden – und falls gewünscht, wird es auch vorgelesen.  

Als Lehrkraft für Deutsch und Englisch hat mich das Tool gerettet. Früher habe ich die Korrekturarbeit gefürchtet, weil sie so viel Zeit verschlang. Jetzt schreiben meine Schüler:innen zwei Texte pro Woche – in jeder Sprache! Ich kann die Korrektur einsehen, anpassen und entscheiden, ob Rechtschreib- und Grammatikkorrektur aktiviert sein sollen. Der Zugang ist super einfach: per QR-Code oder Link, ohne lästige Anmeldungen. Einziger Nachteil: Ab einer gewissen Nutzungsanzahl wird es kostenpflichtig. Aber hey, für mehr Zeit und weniger Stress ist mir das ein paar Euro wert.  

Last but not least: Die Lernbeschleuniger in MS Teams  

Wer seit Corona nicht weiß, wo der Mute-Button in MS Teams ist, hat viel versäumt. MS-Teams bietet aber auch KI-gestützte „Lernbeschleuniger“. Diese kleinen Helferlein sind echte Gamechanger!  

Unter „Aufgabe erstellen“ findet man vier Tools:  

1. Lesefortschritt: Hier können Schüler:innen Texte vorlesen, während die KI Intonation, Pausen und Aussprache analysiert. Perfekt für individuelles Üben!  

2. Vortragsfortschritt: Schüler:innen können ihre Referate vor der Kamera üben und Feedback erhalten. Ideal, um Lampenfieber zu reduzieren.  

3. Suchfortschritt: Unterstützt bei der Internetrecherche – weil Google manchmal einfach zu viel ist.  

4. Mathefortschritt: Hier kann man Übungsaufgaben generieren, differenzieren und den Fortschritt der Klasse nachverfolgen.  

Das Beste daran: Die meisten Schulen nutzen Teams bereits, und die Schüler:innen kennen die Plattform. Man kann die vorhandene Infrastruktur also optimal nutzen. 

Und was ist mit ChatGPT, DeepSeek & Co.?  

Natürlich kann (und sollte!) man als Lehrkraft auch die großen KI-Tools wie ChatGPT, DeepSeek oder Copilot nutzen – sei es für Unterrichtsplanung, Differenzierung oder die Erstellung von Arbeitsblättern. Aber Achtung: KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für pädagogisches Know-how. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man die Vorschläge der KI mit der eigenen Erfahrung kombiniert – und vor allem die menschliche Seite nicht vergisst.  

Fazit:  

KI-Tools sind wie ein Schweizer Taschenmesser für Lehrkräfte: vielseitig, praktisch und manchmal ein bisschen überwältigend. Aber wer sich darauf einlässt, wird belohnt – mit mehr Zeit, besseren Ergebnissen und Schüler:innen, die lernen, kritisch und reflektiert mit Technologie umzugehen.

Franziska Haberler, Lehrerin an einer Mittelschule in Wien, Donaustadt

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Gespenst geht um in der Bildungslandschaft… und nennt sich ChatGPT, you.com oder Bard – die Rede ist von KI, von künstlicher Intelligenz und ob, wenn es sie jetzt gibt, wir überhaupt noch Lehrer:innen brauchen. Wahr ist, dass dieser Chatbot alles (?) schneller und besser kann als wir. Wahr ist auch, dass er weniger Fehler macht und vor allem objektiv ist – er oder sie kann ja weder Emotionen noch Präferenzen haben – das ist der „künstlichen“ Seite inhärent. Im Positiven wie im Negativen. Was er/sie nicht kann: Kinder beaufsichtigen, empathisch agieren, Klassenklima erfassen und entsprechend handeln, … aber zurück zu den Vorteilen:

Ja, er oder sie schwächelt noch etwas, wenn es um Quellenangaben geht und auch ist seine/ihre mathematische Kompetenz etwas fragwürdig. Wörter zählen und so gelten noch nicht als seine/ihre Stärken. Was er oder sie aber kann, das ist auf das Wissen von mehreren Terabyte an Texten zugreifen – und das in einer Geschwindigkeit, die uns nur staunen lässt. Vor allem in der neuen Payversion, die es seit letzter Woche um 20€/Monat gibt. 

Was ist also zu tun? Verbieten wir das Zeug, weil wir es nicht kontrollieren können? Dies war ein Ansatz in New York. Er war ähnlich erfolgreich wie die Prohibition von 1920. 

Bitten wir die Schüler:innen, es einfach nicht zu nutzen, weil wir haben es ja auch ohne geschafft und wer braucht schon so neumodernes Dings? 

Oder hoffen wir einfach stillschweigend, dass sie nichts davon erfahren und es wenn, es dann eh nicht bedienen könnten? 

Als ich 2009 meinen Segelschein machte, gab es schon die ersten GPS Navigationsgeräte, die für den privaten Gebrauch erschwinglich und bedienbar waren. Nun gab es auch hier die Diskussion: Sind diese für die Prüfung erlaubt? Oder Navigieren wir lieber mit Sternen, Karten und Zirkeln?

Die Regel war einfach: Alles, was an Bord ist kann und muss verwendet werden! Und so ist es auch im Bildungswesen: Alles, was es im „normalen Leben“ gibt, muss, kann und soll auch in der Schule verwendet werden. Das ist die Essenz unseres Bildungsauftrages. 

Ja, ChatGPT erleichtert das Unterrichten ungemein. Ich kann schnell Stundenplanungen erstellen lassen, Texte differenzieren, Schüler:innenarbeiten korrigieren und mit Kommentaren versehen. Ich kann in kürzester Zeit Motivationsschreiben erstellen lassen – für die ca. 100 Bewerbungen, die meine SuS in der 4. Klasse schreiben müssen, und auf die sie möglicherweise nur drei Einladungen erhalten. Ich kann individualisiertes Feedback schreiben lassen und muss hierzu nur wenige Wörter für einen sinnenhaften „Promt“ verwenden. Ganz ehrlich – ich wäre schön doof, wenn ich dies nicht nutzte. Meine Herausforderung: Wie stelle ich Aufgaben – in einer rein outputorientierten Lernumgebung – die diese KI nicht für die SuS lösen kann?

Ganz einfach: Ich beziehe die Kinder in den Arbeitsprozess mit ein. Nehmen wir das Fach Mathematik: Ich stelle verschiedenen Aufgaben. Manche löst die KI korrekt, bei anderen rechnet sie/er weniger korrekt. Die Kinder müssen nun herausfinden, welche richtig sind und welche falsch. Wie kommt die KI zu den falschen Lösungen? Im Bereich Sprachen: Wir schreiben eine Inhaltsangabe zu einer Kurzgeschichte, welche wir im Unterricht gelesen haben. Die Kinder erstellen zu Hause eine Lösung mit der KI. Dann vergleichen wir. Übernehmen die guten Formulierungen. Erstellen gemeinsam eine „perfekte“ Variante. Wir lassen den Text in andere Sprachen übersetzen und schauen uns mögliche Übersetzungsfehler an. Wir lassen uns Outlines für Erörterungen erstellen, die wir dann in der Stunde anhand dieser in Textform verfassen. Wir suchen nach den richtigen Quellenangaben, überprüfen von der KI erstellte Texte auf Richtigkeit. Das bedeutet aber, dass wir uns mit dem Thema gut auskennen sollten! Wir versuchen Fake News aufzudecken und zu erkennen, ob Texte nur abgeschrieben wurden. Dann lassen wir sie mit verschiedenen Stimmen vorlesen und drehen ein Video dazu. Wir ändern Schreibstil und Adressaten. Wir lassen eine KI Bilder dazu kreieren und malen dann im Kunstunterricht selbst welche zu diesem Thema. Wir erstellen Rollenspiele und fächerübergreifende Projektarbeiten, die wir dann mit den SuS durchführen. 

Nein, der Weg ist nicht das Verbot, der Weg ist auch nicht das Ignorieren neuer Technologien – die genau genommen so neu auch nicht mehr sind. Der Weg in einer digitalen Gesellschaft ist, die Kinder auf deren Möglichkeiten und Gefahren hinzuweisen. Auch das ist nicht neu. 

Ja, wir alle navigieren mit Google Maps – aber fahren wir nach links, wenn die Brücke, die dort mal stand, offensichtlich zusammengebrochen ist? 

Zurück zu meinem Segelschein. Wir verwendeten also die Karte, verglichen diese mit dem GPS Gerät – und fuhren dennoch fast auf eine Insel! Wie wir das verhinderten? Wir sind an Deck gegangen und haben nach Vorne geschaut. Und da lag sie. Die Insel. Deutlich sichtbar im Mondschein. Das GPS war auf einen zu kleinen Maßstab eingestellt, weswegen wir sie nicht rechtzeitig sahen. Bei der Karte hatten wir uns um einen Millimeter verrechnet. 

Nein, wir fuhren nicht dagegen. Wir legten den Rückwärtsgang ein – Aufstoppen nennt man das in der Segelsprache – und brachten das Schiff kurz vor der Kollision zum Stehen. 

Versuchen wir dies doch auch in der Bildungslandschaft. Mit Augenmaß und der nötigen Vernunft. Und ja, manchmal muss man rückwärtsfahren, um vorwärts zu kommen. Aber nach Vorne schauen – das hilft immer!

Franziska Haberler, Lehrerin an der MS Staudingergasse und lörn.at Autorin, die neue digitale Bildungsplattform (es gibt hier auch einen ChatGPT Kurs für Einsteiger:innen)