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Zoom Kindermuseum, Museumsquartier. Am 08.11.2018. Susanne Wiesinger, Heidi Schrodt und Kenan Güngör diskutieren über jene Schulen an denen es, ihrem Namen nach, brennt.
Dominiert wird die Debatte vom Kopftuch, dem Einfluss von Moscheen, der Scharia und Eltern, die Lehrer*innen nicht mehr die Hand geben. Es scheint, als gäbe es in der Bildungspolitik nichts Wichtigeres zu diskutieren als den Einfluss einer bestimmten Religion.
Gegen Ende fragt Kenan Güngör, wie viele Lehrer*innen denn da seien. 35 Personen zeigen auf. Wie viele, die an der NMS unterrichten? 20. Und wie viele, denen es passiert ist, dass Eltern das Händeschütteln verweigert haben? 2.

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Manchmal ist Schule ätzend. Manchmal hat man als Lehrer*in das Gefühl, dass sich nichts bewegt. Für mich sind solche Nichts-geht-mehr-Tage zwar selten, weil ich meinen Beruf einfach mag, die Kinder einfach mag. Dennoch: viele Tage sind Plateau-Tage, nicht fabelhaft, aber auch nicht so, dass man sich am liebsten eine Burnout-Diagnose stellen lassen möchte.

Ein Schultag im Zeitraffer

Und manchmal fliegt man einfach. Zum Beispiel an Tagen wie diesen. 7. Schulstufe, NMS Stadtrand Wien.

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Ich unterrichte an einer Neuen Mittelschule in Wien. Eine Schule, in der Kinder mit den unterschiedlichsten Muttersprachen sitzen. Eine Schule, in der angeblich hauptsächlich unaufmerksame, schwierige und teilweise gewalttätige Kinder sitzen. Eine Schule, in der alle gehört und gesehen werden wollen, und gleichzeitig manche keinen Raum dafür lassen. Dort habe ich vor kurzem eine Unterrichtseinheit komplett auf Gebärdensprache gehalten. Nicht nur habe ich ausschließlich mit Gesten kommuniziert, auch die Kinder gestikulierten und gaben alle ihre Antworten, ohne ein Wort laut auszusprechen. Kinder, die bis vor kurzem nicht mal wussten, dass Gebärdensprache existiert, saßen mit völliger Konzentration und Aufmerksamkeit im Klassenzimmer.

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Ahmed* hat zwei Jahre Zeit. Zwei Jahre um die wegen des Kriegs versäumte Volksschulzeit nachzuholen. Zwei Jahre den Status als “außerordentlicher Schüler” (a.o.) um Schreiben, Lesen und Rechnen zu lernen. Und das alles in einer neuen Sprache, in einem fremden Umfeld.

In einem Umfeld und in einem System, wo zwar viele ihr Bestes versuchen, das aber durch starre Vorgaben keine Rücksicht auf die Lebensumstände und das Erlebte von Ahmed nimmt.

Zwei Jahre für Ahmed und seine Lehrerinnen und Lehrer also das beinahe unmöglich Scheinende, aber absolut Notwendige zu schaffen.

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Es ist Dienstag früh.  Um 07:40 Uhr betrete ich die NMS.  „Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen…“ summt es von allen Seiten. Die Schüler*innen warten darauf ins Schulgebäude zu dürfen.  Mit einem Lächeln begrüße ich sie und husche noch schnell bei der Türe rein, bevor das große Drängeln um 07:45 auf den Stiegen beginnt.

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