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Vor Kurzem gab es in Schulgschichtn einen Blogbeitrag über Lehrer*innen, die offen rassistische Kommentare zu Schüler*innen und ihren Fähigkeiten abgeben. Selbst wenn die Lehrer*innen, die solche Überzeugungen zum Ausdruck bringen, in der Minderheit sind, sind solche Äußerungen beunruhigend, weil Einstellungen einen Einfluss darauf haben, wie Lehrer*innen unterrichten, und so die Lernumgebung beeinflussen. Das wirkt sich letztendlich auf das Lernen, die Motivation und das Selbstkonzept der Schüler*innen aus. Wir wissen das, weil die Einstellungen von Lehrer*innen – ihre Wahrnehmungen und Stereotypen – ein Thema der Bildungsforschung sind.

Einstellungen der Lehrer*innen gegenüber Mehrsprachigkeit

Nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa gibt es Studien, die zeigen, dass die negativen Einstellungen der Lehrer*innen gegenüber Schüler*innen aus ethnischen Minderheiten und/oder mit Migrationshintergrund zu den Nachteilen beitragen, die diese Schüler*innen in der Schule erleben. In Bezug auf die Einstellungen gegenüber Mehrsprachigkeit hat die Forschung gezeigt, dass Lehrer*innen Mehrsprachigkeit theoretisch als etwas Positives betrachten. Wenn sie jedoch in ihren Klassenzimmern auf Sprachenvielfalt und mehrsprachige Praxis stoßen, ändern sich ihre Ansichten tendenziell und sind weniger positiv. Mehrsprachigkeit wird dann oft als Lernhindernis angesehen. Selbst Lehrer*innen, die Mehrsprachigkeit positiv bewerten, tendieren dazu, sie nicht als Unterrichtsressource zu nutzen, obwohl dies sowohl im AHS- als auch im MS-Lehrplan vorgeschlagen wird:

Eine allfällige Mehrsprachigkeit von Schülerinnen und Schülern wird als wertvolle Ressource gesehen und nicht nur in jenen Unterrichtsgegenständen genutzt, die sich primär mit Sprache beschäftigen. […] Besondere Bedeutung kommt der Ermutigung durch die Lehrerinnen und Lehrer zu, sprachliche Ressourcen in der Klasse zu nutzen. (Lehrplan der Neuen Mittelschule, S. 8)

Viele Lehrkräfte in Österreich kennen auch nicht das in Österreich entwickelte und vom Österreichischen Sprachenkompetenzzentrum (ÖSZ) geförderte Curriculum für Mehrsprachigkeit, das angibt, wie Mehrsprachigkeit und Sprachbewusstsein in den Unterricht aller Schulfächer eingebettet werden können. In Bezug auf die Bildungspolitik steht der Umsetzung der mehrsprachigen Schulpraxis nichts im Wege – trotzdem ist es nicht üblich.

Als Mutter von zwei Kindern in diesem Schulsystem und jemand, der seit fünf Jahren in der österreichischen Lehrer*innenausbildung tätig ist, ist mir sehr bewusst, wie viel Lehrer*innen (gerade in Zeiten wie diesen) leisten. Viele tun alles, was sie können – und opfern viele Stunden ihrer Freizeit dafür, Kindern ein optimales Lernumfeld zu ermöglichen. Sprachbewusstseinsförderung sollte Lehrpersonen daher nicht als Vorgabe aufgezwungen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass diese als eine weitere Last empfunden wird. Denn vielmehr sollte Sprachbewusstseinsförderung als eine weitere Ressource wahrgenommen werden, um das Wohlbefinden und Selbstkonzept aller Schüler*innen zu stärken, und sie so besser in die Schule zu integrieren und gleichzeitig einen besser unterstützten Zugang zu den Fachinhalten zu ermöglichen. Die Einstellungen gegenüber Mehrsprachigkeit müssen jedoch erst positiver werden, damit solche Praxis umgesetzt werden kann.

Die Einstellungen zur Mehrsprachigkeit von Englischlehrer*innen in Österreich – MS vs. AHS

In meiner neuesten Forschung, die die Einstellungen von Englischlehrer*innen in MS und AHS untersucht, habe ich mit meinen Kolleg*innen drei Hauptfaktoren gefunden, die sich negativ auf die Lernergebnisse in Englisch auswirken:

  1. ein höherer Prozentsatz an Schüler*innen in der Klasse, die Deutsch als zusätzliche Sprache erlernen (in der Praxis spricht man häufig von Schüler*innen mit nicht-deutscher Umgangssprache).
  2. Lehrer*innen, die der Meinung sind, dass das Lernen von Englisch ihren Schüler*innen nicht hilft, Sprachbewusstsein zu entwickeln (dieses Sprachbewusstsein wäre dann hilfreich, um Deutsch und andere weitere Sprachen zu lernen).
  3. Lehrer*innen, die glauben, dass ihre Schüler*innen keine guten Sprachlerner*innen sind oder nicht motiviert sind.

Diese Studie zeigt auch, dass AHS-Lehrer*innen die Fähigkeiten ihrer Schüler*innen, Sprachen zu lernen, viel positiver beurteilen als MS-Lehrer*innen. Außerdem glauben AHS-Lehrer*innen eher, dass ihre Schüler*innen gerne Englisch lernen und auch motiviert sind, Englisch zu lernen. Wir schließen daraus, dass positive Einstellungen von Lehrer*innen zu besseren Lernergebnissen in Englisch beitragen, und diese variieren somit innerhalb des zweigliedrigen Bildungssystems (AHS vs. MS).

Interessant ist auch, dass sowohl AHS als auch MS Lehrer*innen eher nicht glauben, dass das Lernen von Englisch – oder einer zusätzlichen Sprache den deutschen Spracherwerb von Schüler*innen mit Deutsch als zusätzlicher Sprache unterstützt. Der Einsatz von „mehrsprachiger Pädagogik“ kommt in beiden Schultypen eher selten vor. Und das obwohl die Forschung zunehmend zeigt, dass mehrsprachige Lernende beim Erlernen zusätzlicher Sprachen einen Vorteil haben kann und dass der Sprachunterricht das Sprachbewusstsein der Schüler*innen erheblich stärken kann, wenn die Schüler*innen mehrsprachig unterrichtet werden.

Praxis und Diskurse transformieren

Ein „Schlüssel“ zur Verbesserung der Situation ist für mich die Lehrer*innenausbildung. In meinen Seminaren und Workshops arbeite ich mit Lehramtsstudierenden und berufsbegleitenden Lehrkräften zusammen und versuche ihre Einstellungen über die Vielfalt und Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen zu ändern und sie dabei zu unterstützen, Mehrsprachigkeit als Lernressource zu sehen und einzusetzen. Dies gelingt zum einen mit Einblicken in die Forschung rund um das Thema Mehrsprachigkeit und zum anderen durch die praktische Anwendung von Mehrsprachigkeitspädagogik, indem z.B. eigene Materialien entwickelt und ausprobiert werden. Lehrpersonen, die mutig genug sind, ihre Praxis zu ändern, erkennen oft Lernvorteile und erleben wie das Selbstvertrauen ihrer Schüler*innen wächst. Denn wenn Schüler*innen (und natürlich auch Lehrer*innen) erkennen, dass ihre eigene Mehrsprachigkeit etwas Positives ist, das für das weitere Lernen in der Schule und darüber hinaus verwendet werden kann, haben sie die Möglichkeit, ihre Überzeugungen über sich selbst als Lernende zu transformieren. Auch die Lehrer*innen beginnen, Mehrsprachigkeit nicht mehr als Defizit, sondern als Ressource zu betrachten, wenn sie die mehrsprachigen Fähigkeiten ihrer Schüler*innen besser verstehen. Ich fordere daher alle auf, die an Unterricht und Lehrer*innenausbildung beteiligt sind, die Defizitdiskurse über die Mehrsprachigkeit von Schüler*innen hin zu Möglichkeitsdiskursen zu entwickeln. Ich hoffe, dass dies durch die Zusammenarbeit zwischen engagierten Lehrer*innen, Lehramtsstudierenden und Lehrenden an PHs und Universitäten gelingen wird.

Elizabeth J. Erling, PhD, Universität Wien


Quellen:

Erling, E.J., Radinger, S. and Foltz, A. (2020) Understanding low outcomes in English language education in Austrian middle schools: the role of teachers’ beliefs and practicesJournal of Multilingual and Multicultural Development.

Das Video-Abstract zum Artikel ist auch auf YouTube.

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Wenn es um die Auswirkungen der Corona-Krise auf Schüler*innen geht, bedient man sich dieser Tage großer Worte und schicksalschwangerer Rhetorik. Während die einen noch von einem verlorenen Jahr sprechen, wähnen andere bereits eine gesamte Generation als verloren.

Lauscht man diesen Einschätzungen und Urteilen ist man versucht zu glauben, dass Corona lediglich Kinder und Jugendliche ausgebremst hätte, während alle anderen weiter gelebt haben wie bisher. Man stellt sich vor, wie diese Kinder und Jugendlichen im vergangenen Jahr nichts weiter getan haben, als fernzusehen und Playstation zu spielen.

Auch macht sich ein bisschen Erleichterung breit: Gott sei Dank haben wir endlich einen guten Grund. Endlich wird das schlechte Gewissen, das schon jahrelang still an uns nagt, von unseren Schultern gehoben. Wir können aufatmen, denn nicht mehr wir tragen mit daran Schuld, dass viele dieser Kinder vergessen werden, nicht die Zuwendung und Förderung bekommen, die sie bräuchten,  sondern nun ist es Corona. Wir können aufhören uns zu fragen, wie und warum unser Schulsystem bereits seit Jahrzehnten Kinder strukturell benachteiligt, warum Übertrittsempfehlungen nach der Volksschule noch immer eher anhand des Vornamens als anhand der Leistung gegeben werden und zuletzt – und das ist es, was uns wirklich aufatmen lässt – wir werden von der Pflicht befreit, uns zu fragen, was wir gegen all das schon längst hätten tun können. 

Jetzt ist die Regierung gefragt. Wir brauchen große Schritte. Man schütte digitale Endgeräte aus und alles wird besser. Man verspreche medienwirksam zusätzliche Stunden und alles atmet auf. Wo diese Geräte und Stunden tatsächlich gelandet sind und ab wann sie zum Einsatz kommen wird wohl niemand mehr fragen. Hoffentlich. 

Nein, so zynisch, wie es hier klingt, bin ich in Wahrheit nicht. Aber ja, es ist frustrierend, was wir nicht erst seit einem Jahr mitansehen müssen. Es ist frustrierend, dass es einer Pandemie bedarf, damit endlich zögerlich der Blick auf jene gerichtet wird, die sonst gerne übersehen werden, an den Rand und in die „Restschulen“ geschoben werden. Doch wieder ist die Aufmerksamkeit, die sie bekommen, negativ. Wir sprechen von jenen, die nicht erreicht werden, die abtauchen, die überfordert sind. Wir trauen uns kaum zu fragen, warum sie nicht erreicht werden und untertauchen. Und am allerwenigsten wollen wir wissen, was wir dagegen tun können und wie wir diesen Zustand hätten vorbeugen können. Dabei war ein Großteil der Kinder die im vergangenen Jahr „verloren“ gegangen sind, auch davor schon im Verschwinden begriffen. Vielleicht weil sie mit ihren Bedürfnissen übersehen wurden, weil nicht nachgefragt wurde, warum sie so oft fehlen oder unkonzentriert wirken. Vielleicht weil sie seit Jahren in einem System stecken, das ihnen vermittelt, dass sie sich noch so sehr anstrengen können, es aber nicht schaffen werden. Ein System, dass sie wieder und wieder als unzureichend abstempelt, das sie alleine lässt und so nach und nach ihre Motivation und ihre Lernfreude bricht.

Neue Situation – alte Muster

„Die Krise zeigt auf, was schon so lange schief läuft.“ Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich diesen Satz im vergangenen Jahr gehört, gelesen und vermutlich auch selbst gesagt habe. Gut, dass wir endlich hinschauen, weil es nicht mehr geht wegzuschauen. Traurig, dass es eine globale Krise dafür braucht. Und dennoch, auch im Hinschauen wiederholen wir Fehler und folgen wir jenen Mustern, die uns so vertraut sind: über Mittelschüler*innen herziehen, das Verlorene hervorstreichen, ihre Defizite beleuchten. Weil sie nicht ermutigt werden sich zu äußern, weil sie weder eine öffentliche Stimme noch eine gut vernetzte, eloquente Lobby haben, werden Mittelschüler*innen wieder nicht gehört. Wir sprechen (berechtigterweise) ausführlich darüber, wie Maturaprüfungen angepasst und Deadlines für vorwissenschaftliche Arbeiten verschoben werden, weil sie in der momentanen Situation nicht zumutbar sind. Über die Zumutbarkeit einer MIKA-D Deutschprüfung, die seit Beginn der Pandemie nur marginal angepasst wurde, spricht kaum jemand. Einem Kind wie Djamal*, das 3 Wochen vor den Schulschließungen im März 2020 nach Österreich kam, ist doch ohne weiteres ein Test zuzutrauen, der komplexe grammatikalische Strukturen voraussetzt, die auch in manchen Teilen Österreichs keineswegs zur Selbstverständlichkeit gehören. Während sich Maturant*innen sorgen, ob sie als der Corona-Jahrgang abgestempelt und ihre Abschlüsse weniger wert sein werden, müssen sich Kinder wie Djamal sorgen, durch die endlose und teils sinnlose Wiederholung von Schuljahren (die Folge eines nicht bestandenen MIKA-D Tests), überhaupt die Chance auf einen Pflichtschulabschluss zu haben. Sowohl die Sorgen der Maturant*innen als auch Djamals Sorgen sind ernst zu nehmen, verdienen öffentliche Aufmerksamkeit und ein Entgegenkommen in der momentanen Situation. Aber die Tatsache, dass die Matura angepasst wird, während die MIKA-D Prüfung praktisch abgehalten wird wie eh und je zeigt auf, dass wir sogar noch unter dem Deckmantel der Krisenbewältigung reproduzieren, was „schon so lange schief läuft“. Wir hören jene, die für sich selbst sprechen können, die sich ihrer Rechte bewusst sind und sie einfordern können und wir übersehen wieder die, die wir auch sonst so gerne an den Rand stellen und denen niemand eine Stimme gibt. 

Das Gute zum Schluss

Als Lehrerin wurde ich in letzter Zeit immer wieder gefragt, ob ich dem Bild des „verlorenen Jahres“ zustimme. Allein diese Frage wirft für mich eine Reihe weiterer Fragen auf. Was ist es, was es im vergangenen Jahr zu verlieren gab? Ist jede Fähigkeit, die bei der Bewältigung einer Situation abseits des Lehrplans erforderlich ist, wertlos und ihr Erwerb damit vernachlässigbar? Warum wird die Frage spezifisch im Hinblick auf Schüler*innen gestellt? Warum wird nicht gefragt, was wir alle tun können um die Versäumnisse dieses Jahres aufzuholen und die Langzeitfolgen für „unsere“ Kinder so gering wie möglich zu halten? Warum werden wir auch jetzt nicht müde den „Stoff“ über alles andere zu stellen? 

Um selbst nicht zu wiederholen, „was schon so lange schief läuft“, werde ich nun nicht mit einer Aufzählung jener Dinge abschließen, die im letzten Jahr für unsere Schüler*innen tatsächlich verloren gingen. Das wurde in den letzten Monaten mehr als genug beleuchtet. Ich will das Muster durchbrechen und den Fokus auf die Gewinne dieses einzigartigen Jahres richten. 

Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Ich traue mich zu behaupten, dass die digitale Kompetenz jeder Schülerin und jedes Schülers (und vieler Lehrkräfte) gestiegen ist. Ganz egal ob am Laptop, Tablet oder „nur“ am Handy – die Notwendigkeit zu digitaler Kommunikation und Lernen hat ganz nebenbei zu einer Reihe neuer Kompetenzen geführt. 

„Das mach ich später, ich habe noch so viel Zeit“. „Nur noch eine Folge.“ „Ich mache mir erst etwas zu essen, dann…“ Genau wie die allermeisten im Homeoffice wurden auch Schüler*innen mit ihrem inneren Schweinehund konfrontiert. Doch sie haben gelernt mit ihm zu leben, sich ihre Zeit einzuteilen und es geschafft sich selbst immer wieder zu motivieren. Das letzte Jahr hat sie in Selbstständigkeit und Eigenverantwortung geschult. Fähigkeiten, die in einem streng in 50 Minuten Einheiten getakteten Unterricht, in dem oftmals nicht einmal die Farbe des Stiftes selbst gewählt werden muss, nur sehr selten trainiert werden. Ein klarer Gewinn dieses Jahres also, und ein Denkanstoß für mögliche Weiterentwicklungen des klassischen Unterrichts.

„Ich verstehe das nicht“ – „Was verstehst du nicht?“ – „Alles.“ In der Schule sind Konversationen wie diese an der Tagesordnung. Als Lehrkraft holt man dann tief Luft und beginnt wieder von vorne zu erklären. Im vergangenen Jahr war eine deutliche Veränderung in dieser Fragekultur beobachtbar. Während am Beginn des Homeschoolings die Fragen noch hundertfach und nach ebendiesem Muster auf uns einregneten, wurden sie im Laufe des Jahres immer präziser und ausgewählter. Schüler*innen haben also gelernt, sich erst selbst mit einer Aufgabenstellung auseinanderzusetzen, sich gegenseitig zu unterstützen, sich selbstständig Informationen zu beschaffen und konkrete Fragen zu formulieren. In dieser Tatsache liegen gleich mehrere Gewinne: Durchhaltevermögen, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, selbstständige Informationsbeschaffung, sprachliche Präzision und – vermutlich am bedeutendsten: Verantwortungsübernahme für das eigene Lernen. 

Nein, es ist kein verlorenes Jahr. Es ist ein Jahr, das uns allen unendlich viele Lerngelegenheiten bietet. Ja, es ist tatsächlich auch ein Jahr, das uns gezeigt hat, was wir lange nicht sehen wollten. Ein Jahr, das uns das Angebot macht, alte Muster zu überdenken und von hier an neue, gerechtere und inkludierendere Wege zu beschreiten, in denen alle eine Stimme haben. Nehmen wir dieses Angebot an. 

*Name von der Redaktion geändert.

Die Autorin ist Lehrerin an einer Mittelschule in Wien.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit einigen Wochen gibt es zwar kein Allheilmittel gegen Corona, wohl aber eine (wenn auch umstrittene) Methode, die Kinder wieder in die Schulen zu lassen. In Österreich heißt er „Nasebohrertest“, nicht gegendert, und ist ähnlich unkompliziert wie er klingt.

Ich teste

Schon vor den Semesterferien in Wien durfte ich – ja, auch die Lehrer*innen – mir morgens bei Schulbeginn ein Stäbchen in die Nase stecken, ein bisschen drehen, dann von B nach A in den Umschlag einführen, Tröpfchen drauf, drehen und kurze Zeit später erschien ein roter Strich, der zum Betreuen und/oder Unterrichten zuließ. Bei den meisten Kindern lief dies ähnlich unkompliziert ab. Wie viel Popel und rötliche Nasenschleimhaut ich dabei bewundern durfte, erwähne ich nicht, schließlich ist es für das Allgemeinwohl und da scheut man als gute*r Lehrer*in auch nicht vor körperlichen Ausscheidungen zurück.

So weit, so unproblematisch.

Du testest

Als das Ganze dann in dem Bundesland, in dem meine Kinder leben, stattfand, erlebte ich, dass es auch kompliziert geht. Die Volksschule meiner Tochter hatte weder die Tests vorbereitet, noch die Räumlichkeiten organisiert. So ließ man uns Eltern bei -12 Grad eine Viertelstunde draußen stehen, um Testkits und Mülleimer zu finden. Die Lehrer*innen hatten keine Ahnung vom Prozedere, obwohl es in Wien schon lange implementiert war und man sich zur Not auch einfach das Video auf der Homepage des Bildungsministeriums hätte anschauen können. Gut, mit durchgefrorenen Fingern schulte ich Eltern und Personal ein, zwei Minuten, erledigt. Alle negativ, alles gut.

Er testet

Zwei Tage später kam eine SMS, dass mein Sohn an seinem ersten Schultag seit fast zwei Monaten an seiner AHS positiv getestet worden sei. Der Contact-Tracing Link, der mitgesendet wurde, funktionierte nicht, 10 Stunden und fünf E-Mails später wurde das technische Problem gelöst. Fünf Seiten Formular galt es nun auszufüllen. In der Zwischenzeit wartete mein 14-jähriger Sohn mit acht(!) weiteren positiv getesteten Kindern in der Schule. Man sprach von einem Cluster – das die Kinder sich seit knapp acht Wochen nicht gesehen und keinen Kontakt miteinander hatten, wurde ignoriert. Auch der Aufruf, den Test einfach zu wiederholen.

Er wird getestet

Rachenabstrich in der Schule, alle Kinder negativ. Überraschung. Wieder zwei verpasste Schultage – die einzigen in dieser Woche, ein aufgeregtes Kind und für mich gut zwei Stunden Formulare ausfüllen, Telefonate führen, Bescheide lesen. Alles auf Deutsch. Bürokratendeutsch wohlgemerkt. Ich spreche ziemlich gut deutsch, bin ich doch in Deutschland geboren und habe die Sprache zudem studiert – doch „Absonderungsort“ steht nicht im Duden.

Wir werden getestet

 „Ein allfälliger Anspruch auf Vergütung eines eventuellen Verdienstentganges gemäß § 32 Epidemiegesetz ist gemäß § 33 iVm § 49 leg.cit. binnen 3 Monaten vom Tag der Aufhebung der behördlichen Maßnahme…“, versteht wer?

„Dies hat unter Vermeidung aller dazu unnötigen Kontakte zu erfolgen. Insbesondere dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel benützt werden.“

Wenn ich dies und weiteres lese, denke ich an meine Schüler*innen in Wien.

Wenige der Eltern sprechen Deutsch auf B2 Niveau, welches Niveau dieser Bescheid ist, vermag ich selbst als geprüfte DaZ-Lehrkraft nicht zu sagen. Und wird im letzen Abschnitt tatsächlich ein Auto vorausgesetzt?

Wir dürfen Corona nicht zu einem Luxusproblem machen. Ich verstehe die Problematik – einerseits muss alles rechtskonform, korrekt, demokratieschlüssig sein – andererseits niederschwellig und mehrsprachig. Ja, das ist eine Herausforderung. Aber nicht unschaffbar. Wir wissen, dass wir besonders in Wien nicht von einer kleinen Minderheit sprechen, die von dieser Berücksichtigung profitieren würde.

Er wird nicht getestet

Und dann gibt es die Eltern, deutschsprachig oder nicht, die ihre Kinder nicht testen lassen wollen. Denen eine vermeintlich „blutende Nasenschleimhaut“ schlimmer scheint, als weitere acht Wochen Schulausfall. Sie sind beratungsresistent und unterstützt von fadenscheinigen Verschwörungstheoretikernetzwerken. Der Grad zwischen Fakt und Fake ist schmal. „Wir haben ja gar keine Wahl!“ beschwert sich eine Mutter. Doch wer hat eigentlich versprochen, dass man immer eine Wahlmöglichkeit im Leben hat?

Derzeit können wir alle nicht wählen. Wir handeln. Wir reagieren. Wir versuchen in dieser Zeit unserer Aufgabe nachzugehen und bestmöglich unsere Kinder zu unterstützen. Nicht nur beim Lernen.

Die Autorin ist Lehrerin in einer Mittelschule in Wien.

Lesezeit: 3 Minuten

Damals

Meine Großeltern kommen aus dem damaligen Jugoslawien. In den 1960er Jahren kamen sie, wie viele andere, auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben nach Österreich. Dort lernten sie sich kennen. Meine Mutter wurde dann schon in Wien geboren.

Obwohl beide in Wien geboren wurden, erzählt meine Mutter ganz anders über ihre Schulzeit als mein Vater. Auch ihr Bildungsweg verlief sehr anders, obwohl die beiden Leben sich schon sehr früh kreuzten. Mit 10 Jahren waren beide am vermeintlich selben Punkt angekommen: eine erste Klasse in einem Gymnasium in Wien.

Der Weg trennt sich

Nach der 2. Klasse wechselte meine Mutter allerdings in die Hauptschule, mit einem Nicht genügend in Mathematik. Ein einziges Nicht genügend. Mit ein bisschen Nachhilfe wäre es vielleicht nicht so weit gekommen, aber Nachhilfe war in ihrer Familie kein Thema. Dazu war einerseits das Geld nicht da, andererseits sah man darin auch keinen Sinn. Auch die Lehrer*innen waren keine Hilfe: „Tschuschnkinder haben hier nichts verloren.“ Meine Mutter beendete schließlich die Hauptschule und machte eine Lehre. Sie hat ihren Weg gefunden. Dass sie nicht am Gymnasium bleiben konnte, die Matura gemacht hat und vielleicht sogar studieren war, das ist bis heute ein wunder Punkt.

Heute

Dreißig Jahre später. Durch Zufälle bin ich Lehrerin geworden. Meine eigene Schullaufbahn verlief unspektakulär. Auch wenn ich selbst keinen Migrationshintergrund habe (beide Eltern in Österreich geboren) – die Geschichte meiner Mutter ist ein Teil von mir.

Seit einigen Jahren unterrichte ich nun an einer Mittelschule. Die Hauptschule, nur mit neuem Namen. Und immer wieder frage ich mich – erging es meiner Mutter genauso wie einigen meiner Schüler*innen?

Sabina*, 14 Jahre. Sabina war auch ein Jahr am Gymnasium, bevor sie mit einem Fünfer in Mathematik an die Mittelschule wechselte. Ich unterrichtete Sabina in meinem ersten Lehrjahr. Sie war damals in einer 3. Klasse. Sie war eine der besten Schüler*innen der Klasse, eigentlich wirkte sie die meiste Zeit unterfordert. Als ich sie nach ihren Erfahrungen am Gymnasium fragte, meinte sie, sie hatte nicht das Gefühl, das man sie dort haben wollte. Die Lehrer*innen hätten sie kaum unterstützt, und immer wieder Kommentare über ihren Migrationshintergrund gemacht. Ihre Texte wurden anders benotet. Dabei spricht Sabina perfektes Deutsch.

Marina*, 16 Jahre. Als ich Marina das erste Mal traf, war sie erst seit wenigen Wochen in Österreich. Sie saß in einer ersten Klasse Mittelschule, obwohl sie eigentlich schon 12 Jahre alt war und in ihrem Herkunftsland schon sechs Jahre Schulbildung hinter sich hatte. So kann sie sich zumindest vorerst auf das Deutschlernen konzentrieren, dachten wir uns. Nach einigen Wochen war klar: Marina lernt schnell. Zwei Jahre später war sie Klassenbeste. Und sie hatte einen Traum: Ärztin werden. Also entschieden wir gemeinsam mit ihr und ihrer Familie, dass ein Wechsel ins Gymnasium das beste für sie wäre. Am Ende ihres ersten Schuljahres im Gymnasium telefonierten wir. Sie erzählte davon, wie schwierig es war dort anzukommen. Die Deutschlehrerin fragte sie, warum sie denn überhaupt gewechselt hätte, wenn sie doch nicht perfekt Deutsch kann. Der Mathematiklehrer meinte, sie wäre selbst Schuld wenn sie Themen, die sie an der Mittelschule noch nicht gelernt hatte, nicht beherrschen würde. Sogar die Sportlehrerin fragte sie, ob sie denn an der Mittelschule nichts gelernt hätte. Ich wusste nicht, was ich Marina sagen sollte. Sie meinte, wenigstens die Mitschüler*innen hatten gesehen, wie sehr sie sich anstrengte und wie gut sie in kurzer Zeit Deutsch gelernt hatte.

Alen*, 10 Jahre. Alen ist der Sohn einer Verwandten mütterlicherseits. Er schloss die Volksschule mit einem ausgezeichneten Erfolg ab, nur Einser und ein paar Zweier. Ich fragte meine Verwandte, ob er nun ins Gymnasium gehen würde. Sie verneinte. Die Volksschullehrerin meinte, dass die Mittelschule der bessere Weg für ihn sei. Und sie weiß auch nicht, wie sie ihn im Gymnasium gut unterstützen kann. Also kommt er eben in die Mittelschule.

Man könnte sagen, diese Geschichten sind Einzelfälle. Wer einen tieferen Einblick in dieses System bekommen hat, der weiß: Das sind keine Einzelfälle. Das ist struktureller Rassismus. „Tschuschnkind“ sagt zwar niemand mehr, aber sonst hat sich seit dreißig Jahren kaum etwas verändert: wer Migrationshintergrund hat, dem werden in unserem Bildungssystem viele Steine in den Weg gelegt.

*Namen von der Redaktion geändert.

Die Autorin ist Lehrerin an einer Mittelschule in Wien.

Lesezeit: 4 Minuten

Das magische Tabu

Er ist gnadenlos, machtbesessen, verbreitet Angst und Schrecken. Wagt es jedoch jemand seinen Namen auszusprechen, droht demjenigen ein übles Schicksal. So wird nur in kleinen geheimen Kreisen über ihn geflüstert. Harry Potters Narbe an der Stirn schmerzt, wenn er in seiner Nähe ist. Es ist, Sie wissen schon, wen ich meine.

Nein, Lord Voldemort ist in der Mittelschule nicht allgegenwärtig, und auch leide ich nicht an hochgradigem Realitätsverlust. Aber wir haben auch ein Problem dieser Art. Kaum jemand spricht darüber, wenn nur in kleinen, wohlvertrauten Kreisen.  Wir schütteln die Köpfe und bestätigen einander Fassungslosigkeit. Dann stehen wir wieder in den Klassen. Denn von offizieller Seite hat es unser Problem lange nicht gegeben.

Wir haben ein Problem. Sie wissen schon.

Als in den Sommerferien Generation Haram von Melisa Erkurt erscheint, verschlinge ich das Buch innerhalb von 48 Stunden. Ein Buch, das das System Schule gebraucht hat. Denn die Autorin spricht unter anderem jenes Problem an, über das bis dahin immer noch Stillschweigen geherrscht hat. Sie spricht über Rassismus. Über jenen Rassismus, der von Lehrer*innen ausgeht und die Schüler*innen bis ins Mark trifft. Über Alltagsrassismus, den es immer schon gegeben hat und der bis heute nicht aus den Schulen verschwunden ist.

Ein kurzer Rückblick

Ich unterrichte seit fast dreißig Jahren an der Mittelschule. Schon in der Ausbildung wurde uns von vielen Lehrer*innen vermittelt, dass früher alles besser war. Nämlich als die Schüler*innen noch Hansi, Lisi und Wolfgang hießen. Da war die schulische Welt noch im Lot. Aber wir, also die, die vor 30 Jahren zu unterrichten begonnen haben, würden diese Zeit der Hansis nie mehr erleben, unsere Realität werden Alis und Zehras sein.

Meine Klassenliste liest sich wie das türkische Telefonbuch,“ hat mir eine meiner Betreuer*innen damals erklärt. Dazu kamen dann jene Kolleg*innen, die mir tatsächlich nahelegten meine Berufswahl zu überdenken. Noch hätte ich die Chance es mir anders zu überlegen. Das Lehrer*innnendasein wäre heutzutage, also vor 30 Jahren, kein Honiglecken mehr.

Ich habe mich zum Glück nicht abschrecken lassen. Ich empfand die Klassengefüge nie als defizitär. Im Gegenteil, ich hatte von Beginn an das Gefühl in wache, interessierte Augen zu gucken. Ich bewunderte von Anfang an den Mut und die Ausdauer dieser Schüler*innen. Was mich schon zu der Zeit abschreckte, war diese geballte Ladung an Rassismus. Würde ich das aushalten?

Die alltäglichen Bemerkungen

Nahezu 30 Jahre sind vorbei. Ich habe nicht nur an einer Schule unterrichtet. In zahlreichen Fortbildungen habe ich Kolleg*innen aus allen schulischen Bereichen kennengelernt. Es waren und sind großartige Kolleg*innen dabei, die mich bewusst oder unbewusst in meiner Berufswahl bestärkt haben oder bestärken.

Aber, mich umgeben in den unterschiedlichsten Settings auch jene, deren rassistische Haltung für mich immer unerträglicher wird. Deren Bemerkungen, die ihnen so im Laufe des Tages auskommen, mich kalt erwischen und verstummen lassen.

Das wird man doch noch sagen dürfen,“ wurde und wird mir bis heute erklärt. Ich möge nicht so empfindlich sein. Schließlich sagt man das den Schüler*innen nicht ins Gesicht.

Also, das wird man doch noch sagen dürfen

Ja was eigentlich?

Bei uns sind die A-Klassen die Vorzeigeklassen. In den anderen Klassen ist nur mehr der Schrott. Kaum einer hat österreichische Eltern.

Wie soll ich unterrichten, wenn in meiner Klasse heuer vier „Nix sprechta Kinder“ sitzen?

Jetzt hat die auch schon so einen Fetzn am Kopf.

Der N (das N-Wort ist gemeint) und der Asoziale haben sich in der Gangaufsicht in die Pappn gehaut.

Wo ist der Araber?

Die Z-Oma (das Z-Wort ist gemeint) hat sich schon wieder beschwert.

Nurhan heißt die? Knurhan wäre besser, passt auch zu ihrem Gesicht.

Ich mag die Serben nicht, mit denen kann ich gar nicht. Die sind alle faul.

Also bei uns funktionieren die Türken besser.

Früher war alles besser. Da hat es noch die Heime gegeben, wie die Hohe Warte (das Kinderheim Hohe Warte war eines der berüchtigsten Kinderheime in Wien). Da hast dann solche hin abschieben können.

Die versteckt sich hinter ihrem Kopftüchl.

Der Maximalpigmentierte aus der 1. Klasse.

Stinkfaul, Z (das Z-Wort ist gemeint) eben.

Typisch türkisches Mädchen. Sitzen eh nur die Schulpflicht ab und heiraten dann.

Wenn es den Eltern nicht passt, dann sollen sie ihr Kind abmelden und sich zurück am Balkan schleichen.

Die Analphabeten-Mutter.

Der Kollege, der im Sommer die Liste seiner künftigen Schüler*innen im Internet veröffentlicht hat, der ist ein unglaublich toller Kollege. Der liebt die Kinder. Die Liste war nur ein Scherz unter Freunden.

Fikrije? Die heißt tatsächlich so? Na bumm. Hoffentlich ist der Name nicht ihre zukünftige Bestimmung.

Mit diesem Material (gemeint sind die Schüler*innen) kann ich nicht arbeiten. Ich bin dafür nicht ausgebildet.

Diese Aufzählung zu vervollständigen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Sie stellt einen minimalen Auszug aus unterschiedlichen Settings aus dreißig Jahren Unterrichtstätigkeit dar.

Es ist an der Zeit

Viel zu lange habe ich weggehört. Habe geschluckt, und wenn es mir tatsächlich zu heftig geworden ist, kopfschüttelnd das Lehrer*innenzimmer verlassen. Zu Beginn fühlte ich mich zu jung, zu unerfahren, um auf Bemerkungen dieser Art zu reagieren. Ich war zu feig und bin es heute zum Teil auch noch. Lange habe ich mich damit begnügt, Menschen mit dieser Gesinnung aus dem Weg zu gehen, sie in Gedanken zu blockieren. Lange glaubte ich, es würde reichen, Menschen mit dieser Haltung zu verachten. Dann habe ich begonnen vorsichtig das Gespräch zu suchen. Ab und zu wurde ich lauter. Bewirkt hat das leider nicht viel. Außer der Tatsache, dass mich, so ich im Lehrer*innenzimmer bin, eisiges Schweigen umgibt. Die Kolleg*innen tauschen sich dann maximal über ihre kleinen Wehwehchen aus.

In Wahrheit helfen solche Tür-und-Angelgespräche gar nichts. Es ist an der Zeit, dass Rassismus an Schulen zur Chefsache und nicht mehr verschwiegen wird. Lehrer*innen, die sich in dieser Art äußern, brauchen Hilfe. Denn die Aussagen, die oft verharmlost werden, spiegeln eine eindeutige Haltung wider.

Und ich?

Ich lerne, dass ich mir Verbündete suchen muss. Gemeinsam steht es sich leichter auf. Und zum Glück gibt es überall, in jeder Schule, in jeder Fortbildung, Menschen, die meine Ansichten teilen.

Die Autorin ist Lehrerin an einer Mittelschule in Wien.


Für Betroffene von Rassismus oder Diskriminierung gibt es in Österreich mehrere Beratungsstellen, an die man sich wenden kann. Eine vollständige Liste wurde uns dankenswerterweise von der Initiative für ein diskriminierungsfreies Bildungswesen zur Verfügung gestellt.